YOGA

Yoga

ist die Lehre vom vollkommenen Leben. Mit der Yogapraxis können wir den tieferen Sinn des Lebens erfahren. Yoga ist nach 50 Jahren Praxis in der westlichen Welt wissenschaftlich erforscht, weiterentwickelt und als Übungspraxis für Körper, Seele und Geist heute überall anerkannt.

Yoga kommt aus Indien, eine Übungspraxis, die dort seit vielen Tausend Jahren zuhause ist. Warum hat sich das in der Moderne so erfolgreich in der westlichen Kultur etabliert? Nun, während wir im Westen die wirtschaftlich-industrielle und wissenschaftliche Entwicklung der Welt seit 200 Jahren voranbringen, hat der indische Kontinent die Welt mit seiner Spiritualität gespeist. Dem Osten fehlt der materielle Reichtum, dem Westen fehlt das spirituelle Wissen, das der Osten als eigenständige kulturelle Leistung besitzt. Denn Yoga hat mit Religion nichts zu tun. Was bedeutet Yoga also in seinem Ursprung?

Wenn wir uns in die überlieferten Texte aus Indien vertiefen, bedeutet Yoga (Sanskrit) so etwas  wie, „vereinigt sein“, „den Geist bündeln“ oder „etwas erreichen, was uns bisher unerreichbar schien“. Ein anderer wichtiger Aspekt wird überliefert mit, „so handeln, dass dem Handeln alle Aufmerksamkeit gilt“. Vor fünftausend Jahren wurde in Indien in den uralten Schriften der „Upanishaden“, in den Texten der „Bhagavad Gitâ“ das Yoga als „achtsames Handeln“ erstmalig bezeichnet. In den Schriften der „Yoga Sutra“ von dem in Indien als großen Weisen verehrten Patanjali heißt es, „dass durch die Yogapraxis außerordentliche Fähigkeiten erreicht werden. Wir können die Yogapraxis an jedem beliebigen Punkt unseres Lebens beginnen aber als ganzheitliche menschliche Wesen müssen wir alle Aspekte von uns einbeziehen. Darin sind Dinge eingeschlossen wie unser Verhalten, unsere Gesundheit, unser Atem, der Weg der Meditation und unsere Beziehungen zu anderen.“

Mit dem Körper zu beginnen ist der beste Einstieg in dieses ganzheitliche Training, das, nach Sicht der indischen Yogalehrer, unsere Schwierigkeiten im Leben auflösen hilft. Denn vielfach, so heißt es weiter, hängen unsere Probleme mit unserer Wahrnehmung zusammen. Die Alltags-Wahrnehmung zu verändern gehört zu den Grundlagen einer Yogapraxis. Das bedeutet, der Wahrheit und Wahrhaftigkeit im Inneren wie im Außen näher zu kommen. Der erste und einfachste Schritt auf diesem Weg ist es, durch Bewusstheit die eigene Körperwahrnehmung zu schulen. Was läuft in meinem Körper eigentlich ab, wenn ich diese oder jene Übungen durchführe? Das bewusste und ganzheitliche Training des Körpers führt unausweichlich zu einer sensibilisierten Wahrnehmung der eigenen Lebensprozesse und Entscheidungen und macht schließlich unser Leben einfacher und schöner.

Auch das moderne Yoga folgt der alten Vorstellung, dass es tief in uns etwas gibt, das unbeeinflusst von äußeren Dingen unsere Richtschnur ist, ein tiefes Wissen, was in uns verborgen liegt. Zu diesem inneren Wissen Kontakt zu bekommen, es aufzuwecken, ist der Weg des Yoga. Die indische Kultur hat dafür den wunderbaren Begriff „Purusha – das, was sieht, das, was richtig sehen kann!“ Zu oft lassen wir uns von Oberflächlichkeiten verführen und sehen mit unserem Alltagsbewusstsein nicht, wie es wirklich ist, um was es eigentlich geht. „Wenn wir aber tief in uns eine Ruhe spüren und wir etwas im Innersten verstehen, dann ist das jene Art des Begreifens, um das es wirklich geht und das auf uns eine überaus starke und positive Wirkung haben wird!“ So T.K.V. Desikachar, der indische Großmeister des Yoga in seinem großen Yogabuchklassiker. Für ihn hat das moderne Yoga drei wesentliche Aspekte: Tapas – das ist die Reinigung, die Gesundheit. Das zweite ist Svâdhyâya, das Erkennen meiner selbst, wer bin ich, wie ist meine Beziehung zum anderen, zur Welt? Der dritte Aspekt ist Ishvara-pranidhâna, verstanden als Handeln in  Liebe und Achtsamkeit. Zusammengefasst geht es also in der Yogapraxis um den größten Teil unseres menschlichen Seins: die Veränderung zu Gesundheit, zu Erkenntnis und zu einer neuen Qualität des Handelns. Und der erste Schritt hin zum Verstehen unseres Seins beginnt bei den Körperübungen: die Erforschung unseres Körpers mit unserem Atem.

Viele Jahre war das Hatha-Yoga die Praxis, die die o.g. Qualitäten in sich vereinte. In den vergangen Jahren haben sich zusätzlich viele unterschiedliche Stile des Yoga entwickelt – wie z.B. das Vinyasa-Yoga, das Iyengar-Yoga, das Ashtanga-Yoga oder aber ein therapeutisches Yoga und ein spezielles Yoga für Schwangere. Sie alle sind durchaus unterschiedlich in Dynamik und Methodik, betonen also z.B. mehr die einzelne Haltung (Asana) oder den s.g. Flow (von einer zur nächsten Körperhaltung ohne Pause). Jedoch fußen alle auf der ursprünglichen und in Indien beheimateten Yogapraxis. So kann jeder für sich ausprobieren, was für ihn und seinen Entwicklungsstand im Moment das Richtige ist. Das Balance-Zentrum bietet eine Fülle von Kurs- und Workshop-Möglichkeiten an, dem jeweiligen Entwicklungsstand der Teilnehmer gerecht werden zu können. Letztendlich aber kann man auch die einfachsten Übungen des Yoga, als Beginner, im Sinne ganzheitlicher Praxis so tief angehen, dass der Zugang zur inneren Selbsterkenntnis immer möglich ist.

Wir beraten Sie gerne, eine Schnupperstunde ist kostenlos…   

Balance-Zentrum, Werner Kubny , unter Verwendung von:
YOGA – Tradition und Erfahrung
Die Praxis des Yoga nach dem Yoga Sutra des Patanjali
von T.K.V. Desikachar, Petersberg 1991
 sowie
 YOGA
Weg zur inneren Freiheit
von Swami Satyananda Saraswati, Brombachtal, 1985